Spätestens seit der Covid-19-Pandemie ist Home-Office aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Viele Arbeitnehmer*innen tauschen regelmäßig das Büro gegen die heimischen vier Wände, denn die Arbeit von zu Hause aus birgt viele Vorteile: Die Arbeitszeiten können oft flexibler gestaltet werden, durch den Wegfall des Arbeitswegs kann es zu Zeit- sowie Kostenersparnissen kommen und sogar die Produktivität wird nachweislich gesteigert. „Ablenkungsquellen“ wie der Plausch an der Kaffeemaschine oder laute Telefongespräche der Kolleg*innen gehören so der Vergangenheit an.
Obwohl das Home-Office viele positive Aspekte bietet, kann es auch dazu führen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Work-Life-Blending nennt sich das Ganze – also die Verschmelzung von Berufs- und Privatleben. Kommt es zum Work-Life-Blending leidet natürlich die Work-Life-Balance. Dagegen helfen aber einige Tipps und Tricks.
Setzen Sie klare Regeln
Always-on im Home-Office? Falsch! Besonders in den eigenen vier Wänden ist es wichtig, klare Regeln für Arbeitszeiten und Routinen festzulegen. Ein geregelter Tagesablauf mit festen Arbeitszeiten hilft, den Spagat zwischen Berufs- und Privatleben zu meistern. So lassen sich beide Bereiche deutlich voneinander trennen.
Schaffen Sie Kontinuität in Ihrem Arbeitsrhythmus und kommunizieren Sie Ihrem Umfeld klar, von wann bis wann Sie erreichbar sind. Ein festes Zeitmanagement hilft dabei, die Arbeitszeiten zu organisieren und Prioritäten zu setzen. So kann sichergestellt werden, dass die wichtigsten Aufgaben erledigt sind, bevor der Feierabend eingeläutet wird.
Klare Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben sind wichtig. Das bedeutet aber nicht nur, dass Sie nach Feierabend keine Mails mehr beantworten, sondern umgekehrt auch, dass die Arbeitszeit nur der Arbeit gewidmet wird. Auch wenn es im Home-Office verlockend ist – Privatangelegenheiten oder auch der Haushalt gehören in die Freizeit, nicht in die Arbeitszeit.
Arbeiten Sie mit To-Do-Listen
Wir kennen sie alle: Tage, an denen der Berg an Aufgaben nicht kleiner zu werden scheint und wir langsam das Gefühl bekommen, den Überblick zu verlieren. Durch flexible Zeiteinteilung sowie selbstbestimmtes Arbeiten fällt es im Home-Office oft schwer, den Tag optimal zu strukturieren und Prioritäten richtig zu setzen. Um im Aufgaben-Dschungel nicht den Fokus zu verlieren, kann eine To-Do-Liste helfen. Ob klassisch auf Papier oder per Online-Tool, spielt dabei keine Rolle – wichtig ist, dass die Methode zu Ihnen und Ihrer Arbeitsweise passt.
Nehmen Sie sich Zeit, Ihren Tag sowie die kommende Woche realistisch zu planen und setzen Sie dabei Prioritäten: So bringen Sie Ordnung und Struktur in Ihre anstehenden Aufgaben und werden nicht von der Masse an Deadlines und Zuständigkeiten erschlagen. Auch Ablenkungen durch weniger priorisierte Aufgaben werden reduziert und die Übersicht hilft dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren und ein Projekt nach dem anderen anzugehen.
Nützliche Online-Tools für die Strukturierung Ihrer anstehenden To-Dos sind beispielsweise Todoist oder Trello. Vorteil der Online-Lösungen: Sie können Aufgaben mit Ihren Kolleg*innen teilen, den Fortschritt transparent sichtbar machen und durch Benachrichtigungs- und Erinnerungsfunktionen sicherstellen, dass keine wichtigen Punkte untergehen.
Achten Sie auf klare Pausenzeiten
Der Terminkalender ist randvoll und anstatt in die wohlverdiente Mittagspause zu gehen, wird noch schnell die Präsentation für das morgige Meeting finalisiert und währenddessen auf die Schnelle die kalte Pizza vom Vorabend verschlungen. Insbesondere im Home-Office fällt es vielen Menschen schwer, Pausenzeiten einzuhalten. Dabei benötigen Körper und Geist regelmäßige Auszeiten, um die Konzentration und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Planen Sie Ihre Pause deswegen aktiv in Ihren Tag ein und schaffen Sie unbedingt auch eine räumliche Distanz zu Ihrem Arbeitsplatz. Wie wäre es beispielsweise mit einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft? Einem Besuch in Ihrem Lieblings-Café oder einer entspannten Mittagspause in der Sonne auf dem Balkon? Ein Ortswechsel hilft, sich gedanklich von der Arbeit zu distanzieren. Denn bleiben wir für die Mittagspause am Schreibtisch sitzen, ist unser Gehirn weiterhin auf „Arbeit“ gepolt.
Um regelmäßige Pausen in den Arbeitsalltag zu integrieren, kann aber auch die sogenannte Pomodoro-Technik helfen: Arbeiten in Intervallen ist dabei die Devise. Diese Zeitmanagement-Methode wurde in den 80er-Jahren von dem italienischen Unternehmer Francesco Cirillo erfunden. Er verwendete für das Zeit-Tracking eine Küchenuhr im Tomaten-Design (Tomate = Pomodoro). Die Idee dahinter: Nach einer 25-minütigen Arbeitszeit erfolgt eine 5-minütige Pause. Nach vier Arbeitsintervallen á 25 Minuten folgt eine längere Pause von 15-30 Minuten. Die kurzen Arbeitsintervalle helfen, Aufgaben strukturierter sowie fokussierter zu bearbeiten und mentale Ermüdung zu reduzieren.
Nutzen Sie die Vorteile des Home-Offices
Ein wesentlicher Vorteil des Home-Offices ist die Zeit- und Kostenersparnis durch das Wegfallen längerer Arbeitswege. So können Sie die gewonnene Pendelzeit für Freizeitaktivitäten nutzen oder auch die längst überfälligen Pflichten im Haushalt erledigen. Das Arbeiten von zu Hause bietet außerdem mehr Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiteinteilung. Insbesondere Beruf und Familie lassen sich durch Home-Office-Möglichkeiten besser vereinbaren.
Statt trister, grauer Büroräume haben Sie außerdem auch die Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes selbst in der Hand. Ein schönes Arbeitsumfeld, in dem wir uns wohlfühlen, wirkt sich wiederum positiv auf die Work-Life-Balance aus. Neben angemessenem Schreibtisch und Sitzmöglichkeiten, achten Sie auf ausreichend Beleuchtung sowie eine ruhige Arbeitsatmosphäre.
Vermeiden Sie Ablenkungen
Während telefonierende Kolleg*innen und ausgedehnte Kaffeepausen im Home-Office kein Problem darstellen, gilt es hier aber anderen Ablenkungen aus dem Weg zu gehen. Zwischen zwei Meetings schnell das Bad putzen, die neusten Nachrichten auf dem Handy checken oder durch Social Media scrollen – auch wenn die Versuchung groß ist, halten Sie an festen Arbeitsroutinen fest und verlagern Sie Freizeitaktivitäten in den Feierabend. Denn das A und O für eine gute Work-Life-Balance im Home-Office ist die klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben.
Eine Möglichkeit, um Ablenkungen von Social Media und Co. zu umgehen, ist die Verwendung von Website- oder Social-Media-Blockern. Diese Tools können ausgewählte Medien blockieren und führen Sie so gar nicht erst in Versuchung, Ihre Arbeitszeit auf Instagram oder auf ihrem Lieblings-Blog zu verbringen.
Bleiben Sie in Kontakt
Gemeinsame Mittagspause, ein geselliges Feierabend-Getränk oder kurz an der Kaffeemaschine quatschen – im Home-Office kommt der Kontakt mit den Kolleg*innen oft zu kurz. Die räumliche Distanz kann dazu führen, das Gefühl der sozialen Isolation zu verstärken. Bleiben Sie daher auch in den eigenen vier Wänden virtuell in Kontakt. Verabreden Sie sich zu einer digitalen Mittagspause oder treffen Sie sich täglich im Team zu kurzen Update-Meetings. Auch Team-Events und Afterwork-Unternehmungen lassen sich mittlerweile problemlos in die virtuelle Welt verlagern. Wie wäre es beispielweise mit einem digitalen Exit-Game für das nächste Team-Get-Together?
Home-Office bietet viele Vorteile, aber auch Herausforderungen und ist nicht für jeden Menschen eine praktikable Alternative zum Büroalltag. Gute Zeitplanung und effektive Kommunikation mit Kolleg*innen sind wichtig, um produktiv zu bleiben und den Anschluss zum Team nicht zu verlieren. Home-Office hat sich bei Ihnen schon bewährt? Mit StepStones „Home-Office“-Filter erhalten Sie passende Stellenangebote fürs Arbeiten in den eigenen vier Wänden.